13. MÄRZ 2023
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PERSÖNLICHE PROBLEME
Was du über Cannabis wissen solltest
Cannabis mit THC-Gehalt wird von allen verbotenen Substanzen in der Schweiz am häufigsten konsumiert. Infos zur rechlichen Situation und zur Nachweisbarkeit findest du hier. Cannabis wird meist mit Tabak vermischt geraucht (gekifft), kann aber auch in Keksen verbacken gegessen werden. Achtung: Beim Essen tritt die Wirkung verzögert ein. Die Gefahr, zu viel zu konsumieren, ist also gross. Besonders risikoreich ist die Kombination mit Alkohol oder anderen Drogen.
Cannabis hemmt deine Entwicklung
Wenn du unter 18 bist oder psychische Probleme hast, gefährdest du durch den Konsum von THC deine psychische Gesundheit.
Kiffst du als Jugendliche*r täglich oder jedes Wochenende, verpasst du wichtige Schritte deiner Entwicklung. Die "Hänger-Stimmung" verhindert, dass du an den
«Wenn du viel THC konsumierst oder noch jung bist, kann es dir langfristig grossen Schaden zu fügen. »
Schwierigkeiten und Freuden des Lebens wächst. Wenn du immer neue Argumente findest, weshalb du nicht aufhören willst zu kiffen, hol dir Hilfe! Es gibt viele, die mit Unterstützung einen Weg fanden.
Kurzfristige Wirkungen
Kiffer*innen sagen, dass Cannabis/THC die Wahrnehmung erweitert. Tatsächlich tauchst du aber ab in eine geschlossene Welt, in der du deine Gefühle oder die Reize von aussen sehr intensiv empfindest. Die Wahrnehmung wird verstärkt, aber nicht erweitert. Häufige Wirkungen sind:
- Entspannung kombiniert mit Wohlgefühl, seltener Aktivitätsschub.
- Essanfälle, trockener Mund, gerötete Augen, instabiler Kreislauf.
- Denk- und Redefluss, der auf dich genial, auf andere oft zusammenhangslos wirkt.
- Veränderung in der Wahrnehmung von Musik, von Berührungen und von dem, was du siehst. Dies kann interessant oder angenehm wirken, aber auch beängstigend.
- Gefühle können verstärkt empfunden werden, besonders Freude oder Angst.
Diese kurzfristigen Wirkungen werden schwächer, je länger und häufiger du kiffst, weil sich dein Körper an die Droge gewöhnt. Falls du das Gefühl hast, nicht auf Cannabis verzichten zu können, so hole dir Hilfe. Kiffe auf jeden Fall nur, wenn es dir gut geht, in sicherer und schöner Umgebung, mit Leuten, die du gut kennst!
Langfristige Wirkungen
Folgende Wirkungen des Cannabiskonsums werden stärker, je länger und häufiger du kiffst. Darum raten wir dir ernsthaft von regelmässigem THC-Konsum ab:
- Motivations- und Konzentrationsprobleme, schlechte Leistungen in Schule/Beruf, negativer Einfluss auf Hirnentwicklung bei unter 18-jährigen,
- steigendes Risiko für psychische Erkrankungen bei hohem Konsum. Menschen mit einer psychischen Belastung können durch Cannabiskonsum Verschlimmerungen und/oder Rückfälle erleben.
- Stimmungsschwankungen, depressive Verstimmungen, Angstzustände, Panikattacken und Misstrauen bis zum Verfolgungswahn,
- Aggressivität und Ausrasten aufgrund der psychische Destabilisierung. Manche leiden unter Halluzinationen (sie hören oder sehen Dinge, die nicht real sind),
- Rückzug von Freunden und Familie,
- Verdoppelung des Unfallrisikos.
Es gibt Menschen, bei welchen Cannabisprodukte medizinisch positive Wirkungen auf ganz bestimmte Krankheitssymptome haben. Bei wem und in welcher Situation, entscheiden Ärztinnen und Ärzte.
Hol dir Hilfe
Wenn du immer in bestimmten Situationen oder bestimmten Gefühlslagen kiffst, bist du süchtig. Hole dir Hilfe auf einer Suchtberatungsstelle. Die Behandlung ist wirkungsvoll, kostenlos und die Beratenden stehen unter Schweigepflicht. Innerhalb von ca. drei Wochen kannst du viel verändern. Im Text Genuss oder Sucht? erfährst du, wie du deinen Konsum einschätzen kannst.