Themen
13. MÄRZ 2023
|
SOCIAL MEDIA

Cybergrooming – Belästigung im Netz erkennen

Cybergrooming – Belästigung im Netz erkennen
Wenn eine fremde Person mit dir online chattet und dich anmacht, kann es ganz schön gefährlich werden. Oft tun die Personen so, als seien sie gleich alt wie du. Aber in Wahrheit sind das erwachsene Menschen, die es auf Kinder und Jugendliche abgesehen haben. Im Video und im Text findest du heraus auf was du achten musst, damit du dich davor schützen kannst.
Watch on YouTube

Wenn Erwachsene sich im Internet bei Kindern und Jugendlichen melden, um sie gezielt zu sexuellen Handlungen zu bringen, dann nennt man das Cybergrooming. «Grooming» meint hier, ein Opfer vorzubereiten; es ist abgeleitet vom englischen «to groom» = putzen, striegeln, sich zurechtmachen.

Wenn du dich sexuell belästigt fühlst, kannst du Täter und Täterinnen anzeigen.

Ziele von Cybergrooming

Die Täter – und selten auch Täterinnen – sind auf der Suche nach sexuellen Handlungen, sei dies in Form von Fotos, Filmen oder auch in der Realität. Manche wollen sich selbst sexuell erregen, zum Beispiel, indem sie Fotos von Kindern oder Jugendlichen anschauen oder ihnen bei sexuellen Handlungen zuschauen. Manche missbrauchen das Internet, um die Kinder oder Jugendlichen, die sie dort kontaktieren, auch in Realität kennenzulernen und mit ihnen Sex zu haben. Andere suchen nach Kinderpornografie, die sie danach verkaufen können. Wieder andere wollen ihre Opfer erpressen.

Wie läuft Cybergrooming ab?

Die Täter nehmen über Chatrooms oder soziale Medien wie Instagram, TikTok oder Snapchat Kontakt auf, oder auch über die Kommentarfunktion beispielsweise auf Youtube oder über andere Plattformen.

Zuerst ist der Kontakt höflich und hilfsbereit.

Wenn dir im Internet von unbekannten Personen sehr persönliche Fragen gestellt werden, solltest du handeln.

Täter geben sich als verständnisvoller Freund oder gute Freundin aus und versuchen, Vertrauen aufzubauen. Auf den ersten Blick erscheint also alles harmlos. Manche nützen ein gefälschtes Profil und geben sich als Gleichaltrige aus. Andere geben ihr richtiges Alter an.

Im Verlauf des weiteren Kontakts versuchen sie, Nacktbilder von dir zu bekommen oder dich zu sexuellen Handlungen zu überreden. Dabei sind sie oft sehr geschickt: Es kann sein, dass sie dir Geschenke machen oder Vorteile versprechen, z. B. einen Job, Geld, Zugang zu einer Modelkarriere, Konzertkarten, ein neues Smartphone usw.

Typische Fragen

Folgende Fragen sind typisch für Cybergrooming:

  • Bist du in deinem Zimmer? Bist du allein?

  • Was hast du an?

  • Hast du einen Freund / eine Freundin?

  • Hattest du schon mal Sex?

  • Wo kann ich Fotos von dir finden?

Wenn dir im Internet von einer Person, die du nicht persönlich kennst, solche oder ähnliche Fragen gestellt werden, solltest du unbedingt handeln.

Was tun bei Cybergrooming?

Grundsätzlich ist es gut, wenn du sofort reagierst, wenn dir etwas auch nur ein bisschen komisch vorkommt. Am besten ist es, wenn du dir dann schnell Hilfe holst – von einer erwachsenen Person, der du vertraust, oder bei 147. Folgendes kannst du tun:

  • Blockieren: Brich den Kontakt ab, sobald es dir unangenehm ist und blockiere das Profil. Das funktioniert bei jeder Plattform. Wenn du nicht weisst wie, dann frage jemanden.

  • Klare Aussagen: «Lass mich in Ruhe, ich will das nicht.», «Was du tust, ist verboten.»

  • Melden: Die Person beziehungsweise das Profil dem Betreiber der Plattform melden (Instagram, Facebook, TikTok).

  • Beweise sichern, am besten Screenshots machen von allen Bildern und Gesprächen.

  • Neues privates Profil/Konto für dich anlegen.

  • Zur Polizei gehen und den Täter anzeigen.

Wenn du bereits Fotos oder Filme verschickt hast, hole dir so schnell wie möglich Hilfe bei einer erwachsenen Person oder melde dich bei 147. Wir sind rund um die Uhr für dich da.

Du möchtest direkt mit uns sprechen?

Das könnte dich auch interessieren