13. MÄRZ 2023
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SCHULE & AUSBILDUNG
Ungerecht behandelt in der Lehre?
In der 9. Klasse gehörtest du zu den Ältesten im Schulhaus. Nun möchtest du eigentlich als erwachsen wahrgenommen werden, gehörst aber zu den Jüngsten in deinem Lehrbetrieb. Einige Jugendliche kommen gut mit diesem Rollenwechsel zurecht, andere haben Mühe damit, plötzlich Anweisungen auszuführen und unbeliebte Arbeiten wie Putzen erledigen zu müssen.
Hierarchie in Lehrbetrieben
In manchen Lehrbetrieben herrscht eine klare Hierarchie, sprich eine Rangordnung: Zuoberst ist der Chef und zuunterst der Lehrling. Allerdings gibt es Grenzen.
« Suche das Gespräch, wenn du dich ausgenutzt fühlst.»
Andere auszunützen oder respektlos zu behandeln, ist nicht richtig. Wenn du beispielsweise Arbeiten ohne entsprechende Anweisung oder Schutzausrüstung erledigen musst oder das Ausbildungsreglement nicht eingehalten wird, dann musst du dir das nicht gefallen lassen. Wende dich zur Unterstützung an das Amt für Berufsbildung deines Kantons und frage nach der zuständigen Lehraufsicht respektive dem Berufsinspektorat.
Schwierigkeiten mit dem Chef oder Mitarbeitern
Berufliche Beziehungen kann man sich nicht aussuchen. Mit den einen Mitarbeitenden versteht man sich bestens, mit anderen gar nicht. Von dir wird erwartet, dass du dich allen Mitarbeitern und Vorgesetzten gegenüber korrekt verhältst. Beobachte, welcher Umgangston im Betrieb üblich ist und wie man miteinander umgeht. Findest du, dass dich jemand ungerecht behandelt, musst du das nicht einfach hinnehmen. Suche am besten möglichst bald das Gespräch mit den Betreffenden, statt hinter ihrem Rücken über sie zu reden. Du wirkst glaubwürdig, wenn du möglichst neutral schilderst, wie ihr Verhalten auf dich wirkt, und dir auch ihre Meinung anhörst. Findet ihr keine für beide Seiten annehmbare Lösung, empfiehlt sich ein Gespräch mit der vorgesetzten Person. Auch Berufsschullehrer oder Jugendberatungsstellen können geeignete Ansprechpartner sein.
Übergriffe am Arbeitsplatz
Gerade bei verbaler oder sexueller Belästigung am Arbeitsplatz ist es wichtig, dass du nicht schweigst. Wende dich zur Unterstützung an eine Jugendberatungsstelle oder an 147, um mit einer Beraterin oder einem Berater deine Situation zu besprechen.