Themen
13. MÄRZ 2023
|
SEXUALITÄT

Coming-out heisst, sich selbst akzeptieren

Coming-out heisst, sich selbst akzeptieren
Du möchtest deinen Freundinnen, Freunden oder deiner Familie sagen, dass du schwul oder lesbisch oder non-binär oder trans bist? Hier findest du Tipps, wie du dich vorbereiten kannst und wo du Unterstützung findest.

Coming-out heisst wörtlich «herauskommen». Zunächst geht es darum, selbst zu verstehen, wie du dich fühlst und zu akzeptieren, dass du so bist, wie du bist. In einem zweiten Schritt sagst du beim Coming-out den Menschen, die dir wichtig sind, dass du zum Beispiel homosexuell, bi oder trans bist. Es fühlt sich befreiend an, wenn deine Familie und deine Freundinnen und Freunde Bescheid wissen. Doch dieser Schritt braucht Mut. Das sagen alle. Doch sie wissen auch: Es hat sich gelohnt!

«Du darfst so sein, wie du bist. Der erste Schritt ist, dass du dich mit dir selbst auseinandersetzen kannst und dich gut fühlst. »

Das innere Coming-out

Manche spüren es schon als Kind, andere realisieren es erst später: Irgendetwas an mir entspricht nicht der Norm. Lass dir Zeit, um dich selbst kennenzulernen. Du kannst auch unterschiedliche Worte wie queer, trans, bi, schwul, lesbisch ausprobieren und beobachten, wie es dir damit geht. Du musst niemandem etwas beweisen. Das Wichtigste ist, dass du merkst: Ich bin ok, so wie ich bin.

Das äussere Coming-out

Coming-out heisst, offen zur eigenen sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität zu stehen. Du musst dich nicht mehr verstecken. Das ist sehr befreiend. Vielleicht brauchen deine Freundinnen, Freunde und Eltern etwas Zeit, um es zu verstehen

Wenn du dich beispielsweise als homosexuell outest, ist es möglich, dass Freundinnen oder Freunde, die heterosexuell sind, Fragen haben oder unsicher sind, weil sie das Thema nicht kennen. Räume bei deinem Coming-out möglichst viele Missverständnisse aus dem Weg. Ein häufiges Missverständnis ist, dass eine Anziehung unter Freunden oder Freundinnen vermutet wird.

Vielleicht ist es einfacher, wenn du dich zuerst deinem Freundeskreis anvertraust und es erst danach deinen Eltern – oder mal nur einem Elternteil – sagst. So weisst du, wie es sich anfühlt und kannst selbstbewusster sein. Du bestimmst, wann, wie und wem du es sagst.

Falls deine Eltern sehr verwirrt reagieren, kannst du sie auf www.fels-eltern.ch verweisen. Dort finden sie viele Informationen und Adressen von Beratungsangeboten.

Bist du trans, gibt dein Coming-out anderen Menschen in deinem Umfeld die Möglichkeit, dich so zu sehen, wie du bist. Du alleine entscheidest, welchem Geschlecht du dich zugehörig fühlst. Für dein Coming-out in der Schule oder Ausbildung ist es sinnvoll, wenn du dich an eine Fachberatung wendest.

Wie vorbereiten auf das Coming-out?

Du darfst so sein, wie du bist. Der erste Schritt ist, dass du dich mit dir selbst auseinandersetzen kannst und dich gut fühlst. Folgende Tipps helfen dir dabei: Vielleicht gibt es eine Person in deinem Freundeskreis oder in deiner Familie, die sich geoutet hat und dir wertvolle Tipps geben und dich unterstützen kann. Lies Coming-out-Geschichten, um zu erfahren, wie es andere geschafft haben. www.dbna.net oder www.comingoutday.ch. Trau dich, Unterstützung zu holen oder dich mit Beratungspersonen auszutauschen. Auf Du-bist-du.ch oder Feel-ok.ch findest du Beratungspersonen aus der queeren Community. Auch 147.ch bietet eine Peer-Beratung an. Bist du trans oder non-binary, findest du beim Transgender Network Schweiz Unterstützung. Tausch dich mit anderen queeren Jugendlichen aus. Eine Liste von Websites findest du unter Freunde in der queeren Community finden

Du bestimmst den Zeitpunkt. Öffne dich dann und mach dein Coming-out, wenn du dich bereit fühlst. Informiere dich über verschiedene sexuelle Orientierungen und Identitäten. Schwul, lesbisch, bisexuell, non-binär oder trans zu sein, ist in Ordnung. Alle haben das Recht so zu sein, wie sie sind. Auch als Jugendliche oder Jugendlicher darfst du das selbst bestimmen.

Du möchtest direkt mit uns sprechen?

Das könnte dich auch interessieren