13. MÄRZ 2023
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SOCIAL MEDIA
Cybermobbing – mehr als Mobbing
Wird Mobbing digital weitergeführt, ist seine Wirkung noch verheerender – und die Täter machen sich strafbar.
Wie funktioniert Cybermobbing?
Cybermobbing ist das digitale Gesicht von Mobbing. Beim Cybermobbing wird Peinliches in sozialen Netzwerken geteilt, wird beschimpft, beleidigt, bedroht, aus Gruppen ausgeschlossen. Hass-Gruppen werden eröffnet, gefälschte Profile erstellt und intime, peinliche Fotos und Videos veröffentlicht. Dabei wissen die Betroffenen oft nicht, wer hinter diesen Cyberattacken steckt, da die Täterinnen oder Täter anonym bleiben.
Cybermobbing endet nicht mit dem Verlassen der Schule und macht auch vor den eigenen vier Wänden nicht halt, es sei denn, man nutzt in seiner Freizeit kein Handy oder Internet. Das macht es für die Betroffenen zu einer echt heftigen Sache. Denn die Inhalte verbreiten sich rasch und vor einem grossen Publikum und sind oft nicht mehr zu entfernen.
Cybermobbing: nur Spass?
Mobbing und Cybermobbing sind kein Spass. Vieles, was dabei getan wird, ist strafbar.
«Gegen Cybermobbing muss man sich sofort wehren. Vielen Tätern ist nicht bewusst, dass sie sich strafbar machen.»
Bereits Kinder ab zehn Jahren gelten als strafmündig und können strafrechtlich verfolgt werden, wenn sie verbotene Dinge tun. So darf man keine Namen anderer Personen benutzen, keine Passwörter knacken, keine Lügen verbreiten, keine peinlichen Fotos und Videos heraufladen oder sie fälschen.
Die offiziellen Begriffe für mögliche Straftaten beim Cybermobbing und Mobbing sind:
- Erpressung
- Nötigung
- Körperverletzung
- Drohung
- üble Nachrede
- Verleumdung
- Beschimpfung
- Unbefugtes Eindringen in ein Datensystem
- Datenbeschädigung
- Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte
- unbefugtes Beschaffen von Personendaten
Betroffen? Reagiere schnell!
- Antworte niemals auf Nachrichten, die dich belästigen oder auch nur ärgern.
- Stelle die Daten sicher (mach Kopien oder Screenshots).
- Wende dich an eine erwachsene Person: die Eltern, eine Lehrperson, die Schulsozialarbeit, eine Jugendberatung oder Opferhilfestelle. Es ist wichtig, dass du das schnell tust, auch wenn dir die Inhalte sehr peinlich sind. Nur so kannst du verhindern, dass das Cybermobbing weitergeht. Gemeinsam entscheidet ihr, ob eine Anzeige sinnvoll ist. Bei einer Anzeige kann die Polizei die Täterinnen oder Täter finden und Inhalte sperren lassen.
- Informiere die Betreiber der entsprechenden Seiten, und versuche zu erreichen, dass sie die falschen oder verleumderischen Inhalte blockieren.
- Schütze dich und ändere alle deine Kontaktdaten (Telefonnummer, E-Mail, Chat-Name, Profil bei Sozialen Netzwerken usw.)
Sich selbst schützen
Ebenso wie Mobbing kann auch Cybermobbing alle treffen. Doch ein paar Vorsichtsmassnahmen gibt es:
- Überlege dir genau, was du von dir im Internet oder in einem Chat veröffentlichst, wem du welche Fotos schickst, denn alles kann sich sehr schnell verbreiten. Zudem ist das Löschen extrem schwierig.
- Überprüfe regelmässig, was du unter deinem Namen im Internet finden kannst, indem du dich selbst googelst.
- Beachte im Besonderen deine Privatsphäre-Einstellungen bei sozialen Netzwerken. Wer kann was von dir sehen?
- Schütze Handy und Computer mit einem Passwort.
- Reagiere nicht auf negative Nachrichten.