13. MÄRZ 2023
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FAMILIE
Wenn Eltern zu viel trinken
Viele Erwachsene trinken Alkohol. Ein Glas Wein zum Essen, ein Feierabendbier oder an einem Fest auch mal mehr, das wird in unserer Gesellschaft akzeptiert. Doch wenn Menschen die Kontrolle über ihren Alkoholkonsum verlieren, wird es schwierig – für sie selbst und für ihre Familie.
Alkohol kann abhängig machen
Der Konsum von Alkohol kann abhängig machen. Abhängigkeit bedeutet, dass der betroffene Mensch nicht mehr ohne Alkohol sein kann, immer häufiger und in grösseren Mengen trinkt.
Du bist nicht schuld
Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit. Alkoholabhängigkeit ist eine Krankheit. Sprich darüber, wenn deine Eltern betroffen sind. Nur so kann sich etwas ändern. Egal, welche Ursachen sie hat, du bist nicht schuld daran. Genauso wenig wie du schuld bist, wenn jemand in deiner Familie die Grippe hat.
Die ganze Familie ist betroffen
Ist ein Elternteil alkoholabhängig, leidet die ganze Familie. Oft kann der Betroffene seinen Pflichten nicht mehr nachkommen. Du merkst zum Beispiel, dass dein Vater oder deine Mutter sich weniger Zeit für dich nimmt oder Versprechen nicht mehr einhält. Vielleicht musst du auch mehr Aufgaben im Haushalt übernehmen, weil deine Mutter sich nicht mehr darum kümmert. Alkoholabhängigkeit wirkt sich auf die Gefühle und das Wesen des Betroffenen aus. Sie können launisch sein, aus unerkennbaren Gründen explodieren oder auch gewalttätig werden.
Warum hören sie nicht einfach auf?
Alkoholabhängigen Menschen fällt es sehr schwer, mit dem Trinken aufzuhören, auch wenn sie das möchten. Denn ihr Körper braucht den Alkohol, um sich nicht schlecht zu fühlen. Darum ist es wichtig, dass sie sich auf einer Fachstelle beraten lassen. Doch du kannst deine Mutter oder deinen Vater nicht zwingen, diesen Schritt zu machen. Das müssen sie selbst entscheiden. Was du für dich tun kannst, findest du unter Eltern mit Problemen – was tun.
Sprich darüber
Kinder von alkoholabhängigen Eltern haben oft Angst, fühlen sich einsam oder schuldig. Aus Liebe zu den Eltern und aus Scham behalten sie die Probleme zu Hause für sich. Doch Alkoholabhängigkeit ist keine Privatsache. Du darfst darüber sprechen, und es ist sogar wichtig, dass du dir Hilfe holst, wenn es dir zu Hause nicht mehr wohl ist. Melde dich bei 147, auf einer Jugendberatungsstelle oder einer Suchtberatungsstelle in deiner Nähe. Die Adressen findest du in unserem Beratungsstellenverzeichnis.