«Fressattacken, wie höre ich auf?»

Hallo

Vielen Dank für deine Nachricht. Gut, meldest du dich und bleibst mit diesen Gefühlen nicht mehr länger allein.

Du schreibst, dass du Trost durch Essen findest und dann jeweils kaum noch aufhören kannst. Dies kennen viele Menschen. In so einem Fall wird nicht aus Hunger gegessen, sondern weil die unangenehmen Gefühle wie zum Beispiel Trauer, Einsamkeit oder Stress nicht ausgehalten werden können. Besonders fett- und zuckerhaltige Speisen geben einem kurzzeitig ein gutes Gefühl. Das führt zu diesem Heisshunger, der nicht mehr gestoppt werden können. Du schreibst, dass du dich hinterher ekelst. Manche empfinden auch Scham oder Schuld. Diese unangenehmen Gefühle können wiederum Ursache für eine erneute Essattacke sein. Deshalb ist emotionales Essen keine Strategie, die auf Dauer hilft oder angewendet werden sollte.

Ein erster Schritt, um solche Essattacken zu verhindern, kann sein, dass du versuchst herauszufinden, wann und warum du diese Essanfälle hast. Dabei kann das Führen eines Tagebuchs helfen. Wichtig ist, dass du unangenehme Gefühle wie Wut, Trauer oder Einsamkeit nicht vermeidest, sondern lernst, anders mit diesen Gefühlen umzugehen. Dazu gibt es ganz unterschiedliche, nicht schädigende Bewältigungsstrategien. Auch wenn du versuchst, andere Strategien anzuwenden, ist es normal und okay, dass es zu Rückfällen kommen kann. Versuch kleine Schritte zu machen und den Fokus auf das zu richten, was du schaffst und nicht auf das, was (noch) nicht gelingt.

Manchmal ist es nicht leicht, einen anderen Umgang mit seinen Gefühlen zu lernen und es braucht die Unterstützung einer Fachperson. Es ist ein Zeichen von Stärke, wenn du dir Hilfe suchst. Vielleicht kannst du dich erst mal an eine Vertrauensperson in deinem Umfeld wie zum Beispiel Eltern, Gotte oder Schulsozialarbeit wenden. Du kannst uns auch auf 147 anrufen, wir sind kostenlos und rund um die Uhr für dich da.

Liebe Grüsse, dein 147