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15. FEBRUAR 2024
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Mobbing: Das kannst du tun

Mobbing: Das kannst du tun
Fast in jeder Schulklasse kommt Mobbing vor. Für Gemobbte ist Mobbing schlimm. Vielfach wissen sie nicht, was tun. Erfahre, weshalb es wichtig ist, dass du bei Mobbing Hilfe holst.

Das Wichtigste in Kürze

Nicht jeder Konflikt ist gleich Mobbing.

Jede*r kann von Mobbing betroffen sein.

Bei Mobbing ist das Leid gross.

Mobbing hört nicht von alleine auf.

Hole dir bei Mobbing Hilfe.

Mobbing kommt oft vor

Studien zufolge wird in fast jeder Schulklasse eine Mitschülerin gemobbt. In der Pisa-Studie 2018 gaben 13 Prozent der 15-Jährigen an, dass sich andere wiederholt über sie lustig machen. Elf Prozent waren wiederholt von gemeinen Gerüchten betroffen, sieben Prozent wurden bedroht.

Mobbing ist enorm belastend. Die Betroffenen fühlen sich traurig, erschöpft, hilflos oder auch wütend. Viele schlafen schlecht, können sich nicht konzentrieren, weshalb sich die Leistungen verschlechtern. Mobbing kann so weit führen, dass es zur Qual wird zur Schule zu gehen, körperliche Beschwerden auftreten oder gar Suizidgedanken aufkommen.

Du kannst nichts dafür

Viele gemobbte Personen suchen den Fehler bei sich. Sie fühlen sich ausgeliefert und wissen nicht, was sie dagegen tun können. Aus Scham oder Angst, dass sie nicht ernst genommen werden oder es schlimmer werden könnte, verharmlosen und verheimlichen sie die Geschehnisse oft.

Doch Jede*r kann von Mobbing betroffen sein. Es hat nichts mit der Persönlichkeit, dem Aussehen, der Kleidung, Nationalität, Religion oder dem Verhalten zu tun. Das zeigen Untersuchungen. Auch gibt es keine typischen Persönlichkeitsmerkmale, welche die mobbende Person auszeichnet.

Streit oder Mobbing?

In Streit oder Konflikte involviert zu sein ist normal. Das gehört zum Aufwachsen dazu. Treffen aber folgende drei Merkmale zu, handelt es sich nicht mehr um einen normalen Konflikt, sondern um Mobbing:

  • Mobbing findet wiederholt statt.

  • Mobbing geschieht über einen längeren Zeitraum.

  • Mobbing richtet sich systematisch gegen eine bestimmte Person, mit der Absicht, diese fertig zu machen. Es geht es nicht mehr um eine Sache oder Meinungsverschiedenheit.

So kann sich Mobbing äussern

Du wirst ignoriert.

Du wirst gezielt ausgegrenzt.

Du wirst ausgelacht oder gehänselt.

Es werden Gerüchte über dich verbreitet.

Dir wird Gewalt angedroht oder du erfährst Gewalt.

Du wirst erpresst.

Sachen von dir werden versteckt oder beschädigt.

Du erhältst Hassnachrichten.

Du wirst in anderer Form abgewertet oder fertiggemacht. Geschieht dies im Internet oder in sozialen Medien, nennt man dies Cybermobbing.

Das kannst du bei Mobbing tun

Mobbing hört nicht von allein auf. Gemobbte Personen können selbst meist wenig ausrichten. Denn bei Mobbing liegt ein Machtungleichgewicht vor, beispielsweise mehrere gegen eine Person. Deshalb ist es wichtig, dass du bei Mobbing nicht schweigst. Folgendes kannst du tun:

Führe ein Mobbingtagebuch: Notiere dir, was wann passiert ist. Damit kannst du zeigen, dass es sich nicht um einen einfachen Konflikt oder harmlose Belästigung handelt. Du kannst belegen, dass du gezielt von einer oder mehreren Personen gemobbt wirst.

Sprich darüber: Rede mit deinen Eltern oder einer anderen Vertrauensperson über die Vorkommnisse. Wie geht es dir? Was fühlst du? Was würde dir guttun? Deine Eltern oder eine andere Vertrauensperson können dich dabei unterstützen, Hilfe zu holen.

Hol Hilfe: Wende dich an eine Lehrperson, die Schulsozialarbeit, den schulpsychologischen Dienst, Trainer*in oder eine andere erwachsene Person. Hast du Angst, dass eine Intervention deine Situation verschlimmern könnte, solltest du dies kommunizieren. Du kannst darum bitten, dass die Person die Situation erst nur beobachtet und ihr erst dann besprecht, was unternommen wird.

Bleib dran: Leider sind manchmal auch Erwachsene von der Dynamik von Mobbing überfordert oder unterschätzen sie. Es kann deshalb sein, dass du verschiedene Dinge tun musst, bis Mobbing ganz aufhört. Fordere unbedingt weitere Schritte, wenn sich nichts ändert oder wende dich an die nächst höhere Stelle, etwa die Schulleitung.

Von Mobbing ist die ganze Gruppe betroffen

Unter den Folgen von Mobbing leidet nicht nur die gemobbte Person. Auch jene, die Mobbing beobachten, sind davon betroffen. Sie möchten helfen, wissen aber nicht wie. Sie haben Schuldgefühle, weil sie nichts unternehmen oder Angst, als nächste*r dranzukommen. Mobbing vergiftet das Klima einer ganzen Klasse respektive Gruppe.

Um Mobbing zu beenden ist jede*r Einzelne gefordert, aktiv zu werden und Unterstützung zu holen. Denn Mobbing lebt davon, dass sich niemand traut, etwas zu sagen oder dazwischenzugehen.

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