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13. MÄRZ 2023
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SELBSTVERTRAUEN

Unzufrieden mit dem eigenen Körper

Unzufrieden mit dem eigenen Körper
Viele Jugendliche sind unzufrieden mit ihrem Aussehen und ihrem Gewicht. Sie möchten schlanker, hübscher oder muskulöser sein. Wie du lernen kannst, dich positiver zu sehen, und weshalb sich das lohnt.

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer zufrieden ist mit seinem Körper, der hat ein positives Körperbild.
  • Ein positives Körperbild wirkt sich positiv auf deine Gesundheit aus.
  • Soziale Medien beeinflussen, wie wir uns selber wahrnehmen.
  • Du kannst lernen, deinen Körper so zu akzeptieren, wie er ist.

Jeder Mensch ist etwas Besonderes

Alle Menschen beschäftigen sich mit ihrem Aussehen und ihrem Körper. Die einen mehr, die anderen weniger. Das ist auch völlig in Ordnung. Die meisten Menschen möchten schön sein, anderen Personen gefallen und dazugehören. Dabei hat Schönheit nicht nur mit dem Äusseren zu tun. Oft beurteilen wir uns selbst zudem kritischer als andere.

Egal wie dein Körper ist: Er ist gut und schön wie er ist. Dein Körper und deine Persönlichkeit haben Platz in der Welt. Leider gibt es Menschen, die uns einzureden versuchen, wie wir sein müssen. Doch gibt es auch unsere eigene Stimme – und die darf liebevoll zu uns sein. Denn du wirst für deine Person und dein Wesen geliebt.

Darum ist ein positives Körperbild wichtig

  • Du gehst sorgsamer mit deinem Körper um, wenn du ein positives Körperbild hast. Das ist positiv für deine Gesundheit. Denn du lebst und ernährst dich gesünder.
  • Wenn du zufrieden mit deinem Körper bist, lässt du dich weniger von Schönheitsidealen verunsichern.
  • Du bewertest dich selbst positiv und bist weniger anfällig für eine Essstörung oder andere psychische Krankheiten.
  • Du wirkst für andere attraktiver. Denn Menschen, die mit sich zufrieden sind, haben eine bessere Ausstrahlung.

Soziale Medien beeinflussen, wie wir unseren Körper wahrnehmen

Werbung, soziale Medien und Schönheitsideale haben einen Einfluss darauf, was wir als schön betrachten. Doch oft sind diese Schönheitsideale weder gesund noch real oder erreichbar. Deshalb ist wichtig, dass du dich damit kritisch auseinandersetzt.

Du solltest dir bewusst machen, dass Bilder auf Instagram und in Magazinen bearbeitet sind oder Filter darüber gelegt wurden. Beispielsweise sind Arme und Beine oft dünner als in echt. Viele Bilder entsprechen also nicht der Realität. Auch handelt es sich meist nicht um spontane Schnappschüsse. Sie sind das Ergebnis inszenierter Fotoshootings und zeigen wenn überhaupt nur einen kleinen Ausschnitt des Lebens der Person.

Natürlich gibt es auch Menschen, die ihre ganze Zeit und Energie investieren, wie ein Idealbild auszusehen. Und das schaffen sie auch. Doch meist machen sie das nicht in ihrer Freizeit, sondern leben davon. Das strenge Nacheifern kann dich verbissen und einsam machen und sich zu einer Sucht oder Essstörung entwickeln.

Es ist okay, wenn du Ziele hast. Du darfst deine Erfolge geniessen, wenn du häufig ins Fitnessstudio gehst und siehst wie sich dein Körper verändert. Doch bleibe selbstkritisch. Verbindet dich der Sport oder isoliert er dich? Kannst du deine Leistungen anerkennen oder hast du das Gefühl, dass du nie genügst? Frage dich auch, ob du nicht Energie in andere Lebensbereiche investieren möchtest, wo du auf anderen Ebenen Erfolgserlebnisse haben kannst. Denn alles auf die Karte Aussehen zu setzen ist nicht gesund.

Body Positivity − entdecke die Vielfalt

Inzwischen gibt es in den sozialen Medien auch Gegenbewegungen. Such mal mit den Hashtags «Body Positivity» oder «Body Neutrality». Mit diesen Hashtags findest du Fotos und Videos von Personen, die sich auf Social Media für gesunde Körperbilder einsetzen. Sie haben sich bewusst gegen das Perfektionsdenken entschieden und gehen humorvoll und unverkrampft mit ihrem eigenen Körper um. Das macht sie menschlich und attraktiv. Du kannst solchen Influencern bewusst folgen, um in deinem Feed eine vielfältigere und buntere Welt mit weniger Leistungsdenken zu sehen. Ebenso kannst du Profilen entfolgen, die in dir negative Gefühle auslösen und entsprechende Inhalte verbergen.

Tipps, wie du deinen Körper akzeptieren lernst

In der Pubertät verändern sich dein Körper und die Art, wie du ihn wahrnimmst. Diese Entwicklung kann dich zusätzlich verunsichern und zu einem verzerrten Körperbild führen. Du kannst lernen, deinen Körper so anzunehmen, wie er ist. Probier folgende Tipps aus:

  • Frag dich, welche Menschen du schön findest. Weshalb gefallen sie dir? Ist das deine Vorstellungen von Schönheit oder hast du sie von anderen übernommen?
  • Überlege dir, was dir an anderen Menschen wichtig ist. Welche Eigenschaften findest du attraktiv? Gibt es auch andere Faktoren von Attraktivität oder Schönheit wie zum Beispiel Ausstrahlung oder Humor?
  • Medien, Freunde und Familie können Druck auf dich ausüben, auf eine bestimmte Art und Weise auszusehen. Hör in dich hinein, um zu verstehen, was dir gefällt und wie du aussehen möchtest. Teile deine Vorlieben mit ihnen.
  • Betrachte dich so, wie deine bester Freund*in dich betrachten würde. Was findet die Person schön an dir? Kannst du dich genauso liebevoll betrachten?
  • Setze klare Grenzen, wenn dein Körper von anderen Personen bewertet wird. Du kannst nett, aber bestimmt sagen, dass dir Kommentare zu deinem Körperbild unangenehm sind und die Person sie bitte unterlassen soll.
  • Finde deinen Stil, der zu dir und deinem Äusseren passt.
  • Achte darauf, wie du dich fühlst, und nicht darauf, wie viel du wiegst oder welche Kleidergrösse du hast.
  • Anerkenne, was dein Körper jeden Tag für dich leistet und was er bereits für dich geleistet hat. Umarme dich selbst oder versuch dich auch mal selbst zu streicheln.
  • Ernähre dich gesund und ausgewogen und trinke genug Wasser.
  • Gönne dir ab und zu Süsses oder Fettiges und geniesse es bewusst.
  • Finde eine Sportart oder körperliche Bewegung, die dir Spass macht, und baue sie in deinen Alltag ein.
  • Umgib dich mit Menschen, die ein gesundes Körperbild haben.

Hol dir Unterstützung

Wenn du ständig negative Gedanken und Gefühle zu deinem Körper und Aussehen hast, ist es wichtig, dass du dir Unterstützung holst. Gemeinsam mit einer Fachperson kannst du Schritt für Schritt lernen, dich so zu akzeptieren, wie du bist.

Eine psychologische Fachperson, Hausärzt*innen oder auch die Jugendberatungsstelle können dich unterstützen. Wenn du unsicher bist, kannst du dich auch beim 147 melden. Wir schauen mit dir, welche Schritte du als Nächstes tun kannst.

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