13. MÄRZ 2023
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SEXUALITÄT
Schöner Sex
Für ein erfüllendes sexuelles Zusammensein können beide etwas tun. Offenheit, Ehrlichkeit und ein gutes Gefühl für den eigenen Körper sind die Grundlage:
- Es ist gut, wenn du dich ganz auf dein Gefühl verlässt. Wenn du etwas nicht willst, darfst du auch «Spielverderber» oder «Spielverderberin» sein. Beim Sex soll niemand etwas müssen.
- Am besten schläfst du erst dann mit jemandem, wenn du dich so wohl fühlst, dass du dich zu sagen getraust, was du empfindest: Freude, Lust, Unsicherheit, Angst, Aufregung, Liebe.
- Wenn du deinen Körper kennst und ein bisschen weisst, was dich erregt und dir Lust bereitet, dann macht Sex zu zweit mehr Spass. Mehr dazu unter Selbstbefriedigung für Mädchen und Selbstbefriedigung für Jungs.
- Zeige dem andern, was du gerne hast, und sag, wenn du etwas nicht magst. Manchmal nimmt man an, dem anderen gefällt etwas. Dann kann man auch fragen, ob das wirklich so ist. Sonst besteht die Gefahr, dass ihr Dinge dem andern zuliebe tut, die er oder sie gar nicht toll findet.
- Sex ist entspannter, wenn man sich nicht unter Druck setzt, dass man etwas erreichen muss – Sex ist nicht Sport. Wenn ihr offen seid und euch Zeit nehmt, könnt ihr einfach empfinden, was ist. Sorgt für einen Ort, an dem ihr euch sicher fühlt und ungestört seid.
- Nach Alkohol- oder Cannabiskonsum lässt man sich manchmal zu Dingen hinreissen, die man danach bereut. Also besser bei klarem Bewusstsein bleiben, besonders, wenn ihr euch noch nicht so gut kennt.
Wenn der Kopf will, aber der Körper was anderes macht
Anspannung und Aufregung können körperliche Auswirkungen haben.
«Sex ist entspannter, wenn du weisst, was du gerne magst, und das auch sagen kannst.»
So kann beim Mann entweder der Samenerguss sehr rasch stattfinden oder auch der Penis nicht steif werden. Bei der Frau kann sich die Muskulatur um den Vaginaeingang verspannen und die Vagina trocken bleiben. Was tun? Lasst euch Zeit, erkundet die eigenen Erregungsmöglichkeiten (dazu kannst du mehr lesen unter Schöner Orgasmus und zeigt einander, was ihr mögt.
Geschlechtsverkehr sollte nicht schmerzen
Wenn du beim Geschlechtsverkehr Schmerzen hast, dann müsst ihr etwas ändern.
Häufige Ursachen für Schmerzen sind:
- zu rasches Eindringen bei zu geringer körperlicher Erregung
- zu hohe Spannung in Penis und/oder Vaginamuskulatur Was tun? Versucht beide, tief zu atmen, bewegt Becken und Beine und versucht, die Beckenbodenmuskulatur anzuspannen und wieder loszulassen. Erkundet eure Erregungsmöglichkeiten. Auch ein simples Gleitmittel kann helfen. Weitere Anregungen findest du im Text Schöner Orgasmus.
Seltenere Ursachen für Schmerzen sind:
- Vorhautverengung beim Mann
- Entzündungen im Bauchraum Wenn die Schmerzen bleiben, solltet ihr zum Arzt gehen.
Tut das erste Mal weh?
Das Dehnen oder Reissen des Hymens («Jungfernhäutchen») kann einen kurzen Schmerz verursachen, vergleichbar einem Nadelstich. Der Schmerz klingt rasch ab. Bleibt er, wird der Schmerz durch eine der oben erwähnten Ursachen bewirkt und hat nichts mit dem Hymen zu tun.
Wenn auf grosse Nähe die grosse Distanz folgt
Durch die besondere Nähe und Offenheit beim Sex wird man verletzlich. Viele Menschen ziehen sich bei Missverständnissen beim Sex zurück. Oft auch dann, wenn nicht das geschieht, was sie sich gerade wünschen, wenn sie frustriert sind. Dann wird aus der grossen Nähe plötzlich grosse Distanz. Versucht, in solchen Situationen, ruhig zu bleiben und einander zu trösten. Es tut dann besonders gut, wenn ihr einander sagt, dass ihr euch lieb habt.